Tonbewegungen vom Klavier geben den Tanz frei.

Tanzgeräusche setzen ein: die Tänzer tragen an ihren Schuhen kleinste Mikrofone.

Violine und Akkordeon ziehen ihre Töne entsprechend den auf den Asphalt gezeichneten Linienlängen. Dabei werden jeweils auf Tischen im Maßstab 1:1 die zu spielende Notation ausgebreitet (in der Regel mehrere A4 Blätter zusammengeklebt). Das Akkordeon wird exakt so weit ausgezogen, wie es das Schriftbild vorgibt. Die Violine wird gegen den Bogen bewegt, ebenfalls exakt in Bogenlänge. Beachtet werden soll dabei die jeweilige Charakteristik der Notation und der Tanzgeräusche. Ansonsten sind die Töne frei wählbar und mit Vibrato und Dynamik zu gestalten.


KANALCHOREOGRAFIE

Musik und Tanz nach einer Straßenzeichnung von Bauarbeitern


Rhythmus entsteht ausschließlich durch die Tänzer. Sie geben Charakter, Tempo und Interpretation vor. All das fließt nach Möglichkeit in das Spiel der Instrumente ein.

Die Dauer der getanzten Sequenz ist für die Tänzer am Klavier erkennbar. In der Partitur sind dies die Querverbindungen zwischen der Violin- und der Akkordeonstimme. Es gibt daher drei Tänze, die unterschiedlich sein können (Milonga, Valse, Tango, Freestyle).

Pfeile weisen ins Offene: hier sollen Improvisationen der Instrumente entstehen, die zeitlich nicht begrenzt sind. Die dazu getanzten Tanzfiguren verstummen schließlich, die Improvisation setzt sich jedoch fort und entschwindet schließlich auf poetische Weise.